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Marroko-Projekt 2002

Der Kontakt unseres Jugendzentrums zur Oase Tidrheste und insbesondere zur Familie des Sheiks Ahmed Aramja besteht schon seit 1983, als wir dort während einer Jugendfreizeit eingeladen wurden und einige Tage die Gastfreundschaft der Familie genießen durften.
1987 erreichte uns ein Brief aus der Oase in dem wir um Hilfe gebeten wurden, da nach 9-jähriger Trockenzeit fast alle landwirtschaftlich nutzbaren Flächen verödet und alle Palmen erkrankt waren.
Zur Rettung der Oase, so hieß es in diesem Schreiben, sei eine leistungsstarke Dieselpumpe vonnöten, die Wasser aus einer Tiefe von 18 Metern fördern kann.
Wir haben nicht lange nachgedacht und angefangen in Deutschland Spenden zu sammeln, um unsere Freunde in der Oase Tidrheste zu unterstützen.
Im Sommer 1987 sind wir dann erneut in die Oase gefahren, um mit den Spendengeldern vor Ort einen Dieselmotor und die dazugehörige Pumpe zu kaufen.Seither fahren wir in der Regel alle zwei Jahre in die Oase, um unser Projekt zu betreuen, die Entwicklung zu verfolgen und neue Projekte mit befreundeten Jugendzentren in anderen Oasen der Region zu ermöglichen.
Die Oase Tidrheste liegt im Süden Marokkos am Fuß des Hohen Atlas im Sahararandbereich.
Gespräche mit deutschen Entwicklungshilfeinstituten haben uns belehrt, dass die langjährigen Trockenphasen in dieser Region kein Zufall sind.
Durch die überwiegende Monokultur im Norden und der Mitte Marokkos hat sich eine Klimaveränderung ergeben. Die Wolken, die früher über den Hohen Atlas gelangten, erreichen heute nicht mehr die notwendige Höhe und regnen bereits im Norden des Atlas ab.
Wir haben im Lauf der Jahre viel gelernt, Rückschläge erfahren und Erfolge gefeiert.
Das Hauptproblem ist und bleibt eine kontinuierliche Wasserversorgung der bebauten Landflächen. Dazu muss man wissen, dass ein Stück Land erst dann bestellt werden kann, wenn rundherum genügend Palmen gepflanzt wurden, die Schatten spenden.
Eine Palme muss mindestens 6 Jahre wachsen, um genügend Schatten für eine Landfläche zu geben.
An diesem Beispiel wird besonders deutlich, dass man in dieser Region anders und langfristiger denken und planen muss, als wir es uns vorstellen.
Auch ist der Grundwasserspiegel nicht in einer konstanten Tiefe anzufinden. Wir haben erlebt, dass der Wasserspiegel innerhalb eines Monats von 23 Meter Tiefe auf 4 Meter gesprungen ist. Dies ist abhängig vom Schneefall und Schmelzwasser in hohen Atlas.
Somit sind wir jedes Mal, wenn wir die Oase erreichen, erstaunt, wie sie sich verändert hat.
1983 sah die Oase noch aus, wie man sich eine Oase vorstellt, dass gesamte Gebiet war bebaut und von üppig grünen Palmen beschattet.
Es gab noch viele Schafe, Ziegen, Kühe und Esel.
1987 schon waren nur noch Reste der vormals fruchtbaren Gebiete zu erkennen. Die meisten Felder waren verödet und die meisten Palmen waren aufgrund des Wassermangels entweder eingegangen oder kurz vor dem Vertrocknen.
Die Oasenbewohner/innen haben die Tiere verkaufen oder schlachten müssen, weil sie sie nicht mehr ernähren konnten. Die Felder mit Viehfutter konnten nicht mehr bebaut werden und Geld für den Kauf von Futter war nicht vorhanden.
Viele der Oasenbewohner/innen haben die Oase verlassen um ihr Auskommen in den großen Städten wie Marrakesch, Fez, Casablanca usw. zu suchen.

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